Beim Erklingen der ersten Töne des Debüts von Desiderii Marginis meint mal doch glatt, versehentlich Morthound’s Zweitling „Sprindrift“ in der CD-Player geschoben zu haben. Und neben Erinnerungen an Morthound ruft „Songs Over Ruins“ im weiteren Verlauf auch „Prospectus I“ von Raison D’Etre zurück ins Gedächtnis. Bei so viel Zitierfreudigkeit ist es mit dem Innovationsgrad zwar nicht allzu weit her, aber immerhin wird hier Geschmack bei der Auswahl der Vorbilder bewiesen. Mit dem Auftauchen von Bands wie Arcana begann für mich seinerzeit das Cold Meat-Label an Relevanz zu verlieren. Die Entwicklung von vornehmlich harscheren Klängen zu einem mitunter doch übertrieben pathetischen Gestus eröffnete kommerziell zwar neue Regionen, stieß bei vielen alten Fans jedoch nicht gerade auf große Gegenliebe. Und so steht auch „Cantar De Procella“ z. B. frühen DCD um ein vielfaches näher als den originären CMI-Sound, wie er durch Gruppen wie Brighter Death Now geprägt wurde. Wer jedoch an sanften Gesängen mit bombastischer Untermalung Gefallen finden könnte, sollte einmal seine Ohren an Arcana verleihen.
Veröffentlicht: 1997
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