(Ipecac/Pias/Rough Trade)
Faith No More-Stimme Mike Patton war schon immer ein hingebungsvoller Freizeit-Klangterrorist. So verwundert es kaum, dass er sofort mit dabei war, als Slayer-Drummer Dave Lombardo verkündete, ein Album machen zu wollen, das SM für die Ohren sei. Fies ist das, was die Herren auf ihrem Debüt liefern, allemal. Schließlich soll diese Musik ja auf den desolaten Zustand der Welt antworten. Andererseits ist der Krach oft gar nicht so weit von einer Mischung aus der Brutalität von Slayer und dem am Rande der Behandlungsbedürftigkeit entlang balancierenden Irrwitz von Patton-Projekten wie Mr. Bungle entfernt. Man nehme noch eine Extraportion Hardcore und Grindcore hinzu, lasse hier und da ein paar seltsam sakrale Chöre erklingen, und fertig ist der Wahnsinn, der angesichts der Besetzung zu erwarten war. Dank zahlreichen Tempowechseln, großer Ideenfülle und absoluter Kompromisslosigkeit ist das Ergebnis auch ohne Faible für Sadomasospielchen spannend und mit der überraschend wenig kaputtgespielten Bauhaus-Coverversion „Bela Lugosi’s Dead“ hat das Album sogar einen kleinen Hit zu bieten. Fazit: Garstig aber geil!
Christoph Kutzer
Veröffentlicht: 09/2017
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