Recht eigenständigen Death-Black-Metal der anspruchsvolleren Sorte bieten Dawn Of Dreams aus Aalen. Schon 1993 gegründet, hat die Band wohl einige Höhen und Tiefen gemeistert und scheint gereift und gestärkt. Obwohl der Opener vom Grundtenor auffällig an ein In Flames Riff erinnert, welches ebenfalls den ersten Song einer Scheibe der schnellen Schweden leitete (Na, welcher….ü, will ich hier aber nicht von Abkupferei sprechen, denn damit würde ich Dawn Of Dreams wirklich Unrecht tun. Die Songs des Aalener Fünferpacks sprechen eine zu deutliche Sprache, und die artikuliert sich in wirklich tödlichen Vokabeln. Die neun Songs auf „Darklight Awakening“ sind einer besser als der andere und die Meßgeräte verzeichnen keinerlei Ausfälle. ü£berwiegend in speedigem Tempo, doch immer alles unter Kontrolle, angemessen brutal vocalisiert, erfreulich melodisches Songwriting und eine die Stärken der böllernden Bande hervorhebende Produktion sind die markanten positiven Merkmale dieser Veröffentlichung, die Freunden dieser Stilistik eine unerwartet freudige ü£berraschung bieten wird – zu selten erscheint in dieser Richtung noch etwas richtig Brauchbares aus Deutschland. Ich möchte an dieser Stelle die ebenfalls aus Aalen stammenden Apophis erwähnen, die ähnlich ausgefeilten Death-Metal mit Niveau zelebrieren. Schön, daß auch in unserem Land die Ideale dieser so ungeheuer dramatischen und ausdrucksstarken Musik noch in gepflegter Weise geheiligt werden.

Veröffentlicht: 2000

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