Nachdem es diverseste Kollegen wie Slash oder Jerry Cantrell schon seit Jahren bis zum Erbrechen vorexerziert haben, und auch vor nicht allzu langer Zeit die L.A.-Grundstücksnachbarn John Frusciante, Tony Iommi und Wes Borland ihre Soloalben veröffentlichten, fühlt sich JaneÔÇÖs Addiction/ Red Hot Chili Peppers-Saitendreher und Multiinstrumentalist Dave Navarro nun auch dazu berufen, nach Jahrzehnten des Schattendaseins als zum Stargitarristen reduzierten und verkannten Musikanten mit seinem ersten musikalischen Alleingang ins vorderste Licht der Rampe zu treten. Tatkräftige Unterstützung findet man in seinem Vorhaben u.a. in Chili Pepper Chad Smith oder Ozzy OsbourneÔÇÖs Roy Mayorga, die zusammen mit ihrem Boß ein typisch soloprojekts-mäßiges Album voller verschiedenster Stile und Stimmungen geschaffen haben. Navarro tobt sich auf „Trust No One“ an einer ganzen Reihe von Einflüssen und Musikrichtungen aus, im Zuge dessen, wen wird es tatsächlich wundern, auch hier und da von vergangenem JaneÔÇÖs Addiction Spirit durchzuschimmern scheint. Ansonsten begibt man sich selbstverständlich größtenteils auf gitarrendominiertes Rockterrain, auf dem von lupenreinen Alternative über Grunge bis zu Psychedelic, leichtem Newrock und Avantgarde alles recyclet wird, was in den letzten dreißig Jahren irgendwann einmal größere Beachtung fand. Vermischt mit einigen Versatzstücken aus Sampler und Sequencer können sich die Ergebnisse des lange erwarteten Soloausfluges ganz gut hören lassen und die Coverversion von „Venus In Furs“ gehört definitiv zu den besten Remakes, die jemals von Velvet Underground aufgenommen wurden.
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