Review
Artist: Dark Runner
Titel: Awaken All Myths
- Artist: Dark Runner
- Label/Vetrieb: EFA, Pandaimonium
Die 1999 von dem in Athen lebenden Musiker und Künstler Glaufx Garland mit der Absicht, albtraumhafte und harte Musik zu produzieren, ins Leben gerufenen Dark Runner, erweisen sich auch auf ihrem zweiten Album als äußerst schwer fassbar. Wollte man sie auf Krampf einer bestimmten Stilrichtung zuordnen, müssten sie zwar das Etikett „gitarrenverstärkter Electro-Industrial“ erhalten, doch damit wäre bei weitem nicht die erstaunliche Vielfalt in zutreffende Begriffe gefasst, die gerade dieses Werk vorweisen kann. Da wären einerseits knüppelharte Hochgeschwindigkeits-Hybride wie „Some Soft Words For Her Love“ und „Master Save Us“, bestehend aus zermetzelten Drums and Noises, brodelndem Hardtrance, fräsenden Sequenzerläufen und Gitarrenriffs, heimtückischen Breaks und animalischen Vocals mit Lovecraft-Thematiken aus tiefster Dunkelheit ÔÇô Tracks, die einem ins Gesicht springen und den Atem nehmen, etwa so, als hätten FLA und Bile den Verstand verloren und würden gemeinsam Amok laufen. Zwischendurch legt sich dann aber diese unbeschreibliche Wut immer mal wieder und lässt Raum für nur noch unterschwellig aggressive Midtempo-Tracks, die mal von Ministry ähnlichen Gitarren und dann wieder von Ambient- oder Tribalelementen bestimmt werden. Aufgrund der vorrangig enormen Komplexität in den Songstrukturen, löst sich der tatsächliche Charakter dieses Albums erst nach vielfachem Hören in einzelne Details auf, wobei freudige Erregung und nackter Schock in dessen Verlauf verdammt nah beieinander liegen können. Ich stoppe an dieser Stelle meine Ausführungen, bevor ich intensive ü£berlegungen darüber anstelle, wie sich die Wirkung wohl gestalten würde, wenn „Awaken All Myths“ in den Mushroom-Studios produziert worden wäre. Wahnsinn!
Veröffentlicht:
Produkte
Reviews
No results found.