Fast symptomatisch erscheint der mit „Unendlich“ betitelte Opener des mittlerweile siebenten Solo-Albums von Mr. Glen Danzig angesichts seiner jahrzehntelangen Laufbahn als stimmliches Aushängeschild bei den legendären Misfits, den kultumwobenen Samhain und der nach des Meisters Namen benannten Darkbluesrock-Band. Zu bieten hatte der eher kleinwüchsige selbst ernannte Fürst der Dunkelheit unter dem Prädikat Danzig zwar so manch unvergeßlichen Evergreen, baute jedoch in Sachen Songwriting und Gesang von Album zu Album zunehmend ab. Selbst nachzuhören spätestens auf Nr. „777…“, die rein instrumental gesehen ein fast tadelloses Danzig-Album abgibt. Doch zu aller Unbill hapert es mittlerweile ganz beträchtlich an des Schinkengottes Sangeskunst, wirkt doch ein Großteil des neuen Materials, gelinde ausgedrückt, halbherzig und im direkten Vergleich mit Krachern wie „2: Lucifuge“ oder „3: How The Gods Kill“ eher schwachbrüstig bis aufgesetzt. So stellt sich nahezu jeder Song mit Einsatz von El Cheffes Vocals als kapitale Totalniete im Sinne der Anklage heraus – einstmals atmosphärisch-bluesrockiges Beschwören überirdischer Mächte macht auf „777…“ einem dermaßen heiseren Krächzen Platz, daß dem muskelbepackten Rockzwerg die unverzügliche Konsultation des nächstgelegenen HNO-Arztes dringend anzuraten wäre, hätte man statt asthmatischem Röhren und dreist geklauten Marilyn Manson-Riffs und -Effekten (u.a. „Kiss The Skull“) nicht noch die fast magisch wirkenden Stücke „Angel Black“ und „Without Light, I Am“ im ü¤rmel. Insgesamt gehört, malen jedoch selbst die durchschnittlichsten Schülerbands den musikalischen Rock-Teufel weitaus überzeugender an die Wand als der einstige Urvater mit neuem Album.
Veröffentlicht: