Als bekennender Siouxsie-Jünger kommt man 1999 ganz schön auf seine Kosten. Tour, LP, diverse Maxis und Remixe und jetzt sogar noch mehr Remixe. „Hybrids“ enthält ausnahmslos Tracks der EP „Eraser Cut“ und Tracks aus dem „Anima Animus“-Album, allesamt wahrlich remixed und nicht nur durch endlose Wiederholungen originaler Bestandteile künstlich verlängert. Ohne alle Remixer über einen Kamm scheren zu wollen, kann man zusammenfassend sagen, daß Siouxsies Stimmanteile spürbar reduziert wurden. Hauptaugenmerk scheinen alle auf ausgefeilte Rhythmik gelegt zu haben. Hier offenbaren sich größtenteils relaxte, zu keinem Zeitpunkt brachial stampfende, ausgeklügelte Strukturen auf synthetischer Basis, die irgendwo zu House sind, aber auch gerne mal Drum’n’Bass einen ausgedehnten Besuch abstatten. Zugegeben, namentlich waren mir von dem Dutzend Remixer nur The Beloved bekannt, die sich „Disconnected“ vorgenommen haben. Der Listening-Freude von „Hybrids“ tut dies keinen Abbruch, aber eines darf nicht aus den Augen verloren werden: Mit dem Siouxsie And The Banshees Sound der Achtziger Jahre hat „Hybrids“ nichts gemein. Hier werden Kreationen der Haute Dansure geboten, die nicht unbedingt jedermanns oder jederfraus Sache sind. Aber es steht nirgends geschrieben, daß die Geschmäcker von bekennenden Siouxsie-Jüngern keine Schnittmenge mit denen bekennender Danceszeneristen bilden dürfen. Schlagt mal die Bedeutung von Hybrid nach!
Veröffentlicht: 1999
1999 findest du Hier finest Sonic-Secucer Ausgaben aus dem Jahr 1999