Keine Sorge ÔÇô auch wenn die EMI damit wirbt, daß „Reset The Preset“ Album des Monats in einen vornehmlich BWL-Studenten und solche, die es nach Erlangen der Volljährigkeit werden wollen, ansprechenden Stadtmagazin geworden ist, ist die Platte kein Fall für die Tonne. Ebenfalls mag man Martin Gretschmann vorhalten, daß sein zur Schau gestelltes Hardcore-Nerdtum auch nur um 180ü Grad gewendete Rockstar Klischees bedient ÔÇô all dies wird einem jedoch spätestens bei „Surfin Atari“ (also sehr früh) vermutlich ziemlich egal sein. Gretschmann und Bandanhang (ganz groß dabei: Miri Oberrieder als Consoles Stimme) verschieben auf „Reset“ (dem eigentlichen Album) den Schwerpunkt mächtig in Richtung Popsong-Format mit Mut zum Experiment und legen damit ein Konsensalbum im besten Sinne vor, bei dem zumindest die Musik nur noch schwerlich Angriffsfläche bietet. Und um sich gegenüber möglichen Vorwürfen bezüglich zu starker Zugänglichkeit abzusichern, wird auf der „Preset“ betitelten zweiten CD auf bewährte Electronica-Tugenden zurückgegriffen: Vertrackte und unaufdringliche Beats, warmer, fließender Sound und der Verzicht auf Vocals besänftigen die letzten Zweifler, denen zu „Suck & Run“ nichts außer entsetzte „Pop“-Schreie einfiel.
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