Review
Artist: Collide
Titel: Some Kind Of Strange
- Artist: Collide
- Label/Vetrieb: Noiseplus
Collide, bestehend aus Sängerin Karin und Studiozauberer Statik, ist seit einer ganzen Weile im sonnigen Nordhollywood umtriebig und veröffentlicht Alben ÔÇô dies hier ist das vierte ÔÇô die jedoch hierzulande abgesehen von dem auch auf Off Beat erschienenen Debüt von 1997, „Beneath The Skin“, fast nur über Mailorder zu beziehen sind. Das ist äußerst schade, denn das Duo hat sich eine schöne, unbewohnte Nische zwischen TripHop und Industrial, Gothic und Pop sowie Bel Canto und Curve geschaffen, in der es sich schön entfalten kann. Die elf Tracks auf dem jüngsten Output haben es gleich mehrfach in sich, denn hier breiten Collide eine Vielfalt von Stilen und Einflüssen aus, die teilweise einzigartige Ergebnisse produzieren. So geht schon das eröffnende „Crushed“ mit schleppenden, dezent industrialisierten Beats und recht straighten Rockakkorden aus dem Sampler ins Rennen, durch die sich Karins lasziv-fordernden Vocals unaufhaltsam ihren Weg bahnen. Mit „Euphoria“ folgt eine etwas Bristol-orientiertere Nummer, die diesen Spontaneindruck jedoch mit einer gewaltigen Gitarrenwand im Chorus und dem wie immer völlig irren Getrommel des Herrn Nachbarn cEvin Key. Dessen Subconscious Studios residieren ebenfalls in Nordhollywood, was ihn öfters mal bei den Collides reinschauen lässt, nicht ganz so sicher ist das jedoch bei Tool-Drummer Danny Carey, der auf dem von süßem Popappeal beseelten Schmachtfetzen „Somewhere“ zu hören ist. ü£ber das ganze Album hinweg gelingt es Collide immer wieder, Spannungsmomente vor dem Umkippen eines Songs in eine andere Schublade bis zum letzten auszureizen, so dass sie ihren Kompositionen durch ständige Wendungen eine wohltuende Tiefe verleihen. Somit bieten sie sich quasi auch als willkommene Alternative zu Curve an, für den Fall, dass diese auch in Zukunft weiter den Garbage-Vektor beackern wollen.
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