Review
Artist: Collide
Titel: Color Of Nothing
- Artist: Collide
- Label/Vetrieb: n/a
Collide „Color Of Nothing”
(Noiseplus Music)
Es sah fast wie ein leiser Abschied aus, als Collide 2012 die Best Of „Bent And Broken“ veröffentlichten. Doch weit gefehlt: kaRIN und Statik aus Los Angeles hatten sich lediglich eine längere Auszeit vom düster-delikaten elektronischen TripHop mit kernigen Riffs gegönnt. kaRINs bezaubernden Gesang nicht zu vergessen, dem auch auf dem ersten Collide-Studioalbum seit sechs Jahren eine Schlüsselrolle zukommt. Und wenn sich an den um komplexe elektronische Grooves herumgebauten Songs überhaupt etwas geändert hat, dann allenfalls, dass Gitarre und Bass noch ein wenig mehr den Lauten machen als zuvor. „Soul Crush“, „Will Not Be Destroyed“ oder „Intruder“ etwa sind entgegen des Titels alles andere als farbenfrohe Nichtigkeiten, sondern wenig zimperliche Brecher, die zupackende Electronics und Rhythmen wiederholt mit metallischen Riffs koppeln. Da hat die wie üblich blendend über dem Ganzen thronende kaRIN alle Stimmbänder voll zu tun, die oft zornig hochkochenden Stücke in geordnete Bahnen zu lenken. Auch Instrumentalist Statik behält inmitten seines überbordenden Maschinenparks immer den Überblick – zur Sicherheit schauen ihm prominente Gäste wie Wade Alin von Christ Analogue oder der alte The Secret Meeting-Kooperationspartner Dean Garcia hier und da über die Schulter. Und können konstatieren: Mit „Color Of Nothing“ ist Collide ein hochklassiges Comeback gelungen.
Thomas Pilgrim
Veröffentlicht: 07/2017