(Fat Wreck Chords/Edel)
Als CJ Ramone 1991 als Nachfolger von Dee Dee Ramone den Basspart bei den Ramones übernahm, war er der Neuzugang. Ein junger Typ, der die Band schon immer verehrt hatte und nun stolz wie Bolle mit seinen Idolen rockte, bis sie sich 1996 auflösten. Rund zwei Jahrzehnte später erhält er das Erbe der Legende auf seinem dritten Soloalbum mit Songs wie „Girlfriend In A Graveyard“ stilbewusst am Leben. Das ist aber nicht alles. „Tommy’s Gone“ entpuppt sich als kurze, ruhige und sehr intim wirkende Verneigung vor dem 2014. verstorbenen Urdrummer Tommy Ramone, „Pony“ verbindet knackigen Punkrock mit der Trompete von Mariachi El Bronx, „Be A Good Girl“ gibt sich nach Kaugummi duftendem, naivem Hit-Songwriting im Midtempobereich hin. Spaß macht das alles auf seine Art. Das dürfte auch daran liegen, dass CJ mit Steve Soto (Adolescents), Dan Root (Adolescents) und Pete Sosa (Street Dogs) eine potente Begleitband im Rücken hat, die wandelbar genug agiert, um Nummern wie „Run Around“ ein Stück weit klingen zu lassen, als seien auch jüngere Genrebands nicht spurlos an Christopher Joseph und seinen Mannen vorbeigegangen. Zwölf Songs in 33 Minuten. Kein Durchhänger. Kein Ausreißer, der sich nicht ins Gesamtbild einfügen würde. „American Beauty“ ist genau das klassische Album, das man sich wünscht, wenn Ramone draufsteht. Bier her, Regler nach rechts. Und alle: One, two three four…
Christoph Kutzer
Veröffentlicht: 04/2017
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