(FiXT)
Das Seitenprojekt des umtriebigen Künstlers Klayton, vor allem bekannt durch seine Tätigkeit als Celldweller, präsentiert nach zwanzig Jahren kleiner Kaffeepause sein fünftes Album. Und das Werk selber präsentiert auch etwas, namentlich die Klangsprache eines unvergesslichen Zeitalters: Electro/Industrial Rock, Industrial Metal, zu einem Großteil im Stile von dessen Glanzphase um 1995 herum: Verzerrte Snares klatschen, industrialine Percussions kloppen und klappern, modulierende Sequenzen tuckern und treiben, Sprachsamples und Noises geistern durch die Arrangements, die Gesänge treffen einen noblen Scheitelpunkt zwischen Coolness und leidenschaftlichem Screaming – und, nicht unwichtig für das angesprochene Genre: fette Gitarren gleiten immer wieder unbarmherzig in die Arrangements hinein. Verspieltheit, Brachialität und Aggression, simplifizierte Akkord-Breitseiten, Metal-Riffs, Bissigkeit, peitschende Drums, Wispern, Raunen, Knarzen und Schreien: all diese Elemente werden in verdammt vielen Passagen verdelli knackig auf den Punkt gebracht. Vision der Sehnsucht gaukeln vor dem geistigen Ohr: 16 Volt, KMFDM, Testify, FLA, 1996, Ministry, ein bisschen Skinny, eine Prise NIN. Minuspunkte gibt’s indes für Songs wie „Outside In“ und „Neophyte“. Alles in allem jedoch gilt: Dies ist ein später Knüller im Werdegang des Klangprojekts!
Kym Gnuch
Veröffentlicht: 02/2017
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