Review
Artist: Chris Korda
Titel: The Man Of The Future
- Artist: Chris Korda
- Label/Vetrieb: EFA, International DeeJay Gigolo Records
Schon mal was von der Church Of Euthanasia gehörtüDer selbsternannte Reverend Chris Korda, ein androgyner Transvestit und umtriebiger DJ, steht nämlich ebendieser vor und propagiert auf seiner Website Anleitungen zum Selbstmord durch Helium, Predigten über die Nichtigkeit humanen Lebens und Bilder von Demonstrationen, auf denen bestenfalls zu Abtreibung und schlimmstenfalls zum Verspeisen menschlicher Föten aufgerufen wird. Quasi eine militante Dance-Version der Darwin-Awards mit ÔÇÜDie tun wasÔÇÖ-Image und wissenschaftlichem Background. Ziemlich durchgedrehter Scheiß Ã”Ã‡Ã´ und sollte der Mann das doch nicht ernst meinen, nimmt er zumindest eine Menge potentieller Prügel in Kauf. Musikalisch bleibt Korda auf seinem neuen Album dagegen in Sachen Radikalität deutlich hinter seinen Parolen zurück. Natürlich darf auch auf „The Man Of The Future“ getanzt werden, doch nicht etwa zu menschenfressendem Krawall-Techno, sondern überwiegend zu reduziert instrumentierten Electro-House-Tracks mit fetzenweise eingestreuten Vocoder-Vocals. Das ist in der ersten Hälfte des Albums noch recht unterhaltsam, doch spätestens, wenn Korda nach einiger Zeit die Stotter-Loops und Oma-Keyboards aus der Mottenkiste holt, kommen einem doch berechtigte Zweifel an der progressiven Integrität des Reverends, denn auch gelungene Stücke wie die Single „I Like To Watch“ (natürlich mit kontroversem 11. September-Video) und die bizarr-schöne Flamenco-Ballade „Nothing“ halten nicht 73 Minuten vor. Abspecken tut Not. DJ Hell, bitte abspecken lassen.
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