Es muß schon Myriaden von ü¤onen her sein, da Chris Connelly als Ministry-Gastsänger wüst in einer Tour ÔÇÜSo what‘ brüllte und böse den Stinkefinger ins Publikum hielt. Mittlerweile hat Connelly mit seiner Band The Bells seine Metamorphose zum melancholischen Songwriter annähernd abgeschlossen, und es geht nunmehr unverkennbar Richtung Kunst und Chanson, mit konzeptuellem Albumaufbau, französischsprachigem Intro und allem, was dazugehört. Weh schluchzen die Geigen, selbstvergessen schwelgen die Akustikgitarren, luftig tänzeln die Drums durch die sehnsuchtsvollen Songgebilde – und gesanglich ist es beinahe schon etwas zu dick aufgetragen, wie Connelly David Bowie mehr als eine Referenz erweist. Das ist alles natürlich schön und entspannend anzuhören, und wer braucht nicht mal ab und zu ein Album, zu dem man sich tagträumerisch in der Sitzschnecke räkeln kann. Richtig packende Ohrwürmer sucht man in der schwer greifbaren, ätherischen Musik aber vergebens – zu beiläufig wirkt alles, zu sehr in den Hintergrund gemischt, als daß „Blonde Exodus“ auf den Punkt treffen würde. Auch die Starbuck-Coverversion „Moonlight Feels Right“ bringt hier genausowenig Erleuchtung wie das netterweise auf zweiter CD mitgelieferte, bisher in Europa unveröffentlichte Vorgängeralbum „The Ultimate Seaside Companion“, das nun zumindest mit vier Bonustracks vorliegt. Ein ambitioniertes Werk, aber kein großer Wurf.
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