Review
Artist: CATHEDRAL
Titel: Seventh Coming
- Artist: CATHEDRAL
- Label/Vetrieb: Dream Catcher, Zomba
Wer hat sie nicht gern, die langhaarigen Krawallmacher um das ehemalige Napalm Death-Schrotkehlchen Lee DorrianüWas für eine Offenbarung, als Cathedral vor circa zehn Jahren mit „The Ethereal Mirror“ das gleichzeitig hörrlich härteste und glamglitzernd discokugeltauglichste Mörderalbum des Doom-Metal hinbratzten (ich weiß, ich wiederhole mich bisweilen, aber das kann gar nicht oft genug gesagt werden). Hatte aber natürlich auch zur Folge, daß die Meßlatte für weitere kathedrale Outputs in schwindelerregenden Höhen lag und die Band diese Glanztat nicht mehr wiederholen konnte. So erreicht auch „Seventh Coming“ zwar nicht die Klasse des Referenzwerkes, ist aber trotzdem ein feist rockendes Ding mit freudig runtergetunten Killer-Riffs, Dorrians stets leicht ins Kranke lappendem Seelenschlürfer-Gesang und erneut rührend pflichtbewußten Songtiteln wie „Black Robed Avenger“ oder „Congregation Of Sorcerers“ geworden. Leider schützt hier Doom-Power nicht immer vor überzogenen Gniedeleien, doch zumindest machen Cathedral nicht mehr den Fehler, ihrer Musik durch Fossilien wie Toni Iommi unter eine Jahrzehnte alte Staubschicht packen zu lassen. Ab dem Einstieg „Phoenix Rising“ steht jedenfalls fest, daß die übernatürliche Gebärmaschine wieder eine Stunde lang rattert wie die Hölle, und auch wenn’s ab und zu ruhig wird, bleiben Cathedral eine der wenigen Bands, bei denen selbst die Balladen rocken. Gut gebrutzelt.
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