Bei den Italienern Canaan scheiden sich meiner Meinung nach die Geister, weil das Quartett zum einen wunderschönen, elegischen Gothic Pop zelebriert, andererseits mir aber die Ecken und Kanten fehlen, die „Brand New Babylon“ aus dem Mittelmaß herausreisen könnten. Die Musik plätschert teilweise völlig belanglos vor sich hin und diverse Ambient-Einschübe sind völlig deplaziert, weil sie einfach die Grundstimmung zerstören, statt zu heben. Sicher, das Quartett hat gute Ansätze und das Gespür für wirklich herausragende Melodien, durch ihre Unentschlossenheit gehen aber so einige gute Ideen den Bach runter. Richtig gefallen tun mir Canaan bei ruhigen, verzweifelt klingenden Stücken wie zum Beispiel „Of Lost Desires“ oder dem atmosphärischen, gut 10minütigem „A Descent To Babylon“. Süße Popschnulzen wie zum Beispiel „Sperm Like Honey“ (bescheuertster Titel des Jahres!) gehen mir hingegen völlig am Arsch vorbei, hier fehlt der Band definitiv die Substanz. Nichtsdestotrotz bin ich mir ziemlich sicher, daß Canaan ihre Anhänger finden werden, gerade im Gothic-Bereich. Ob sie jedoch ins Programm von Prophecy Productions passen, darüber diskutieren wir besser an anderer Stelle.

Veröffentlicht: 2000

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