(My Proud Mountain/Cargo)
Das zweite Soloalbum des Yakuza-Saxophonisten Bruce Lamont war offenbar keine leichte Geburt. Seit 2011 schraubt der Chicagoer an Loops und spielte neben Saxophon akustische und elektrische Gitarren, Keyboards und Perkussion ein. Alle Mühen machen sich am Ende jedoch bezahlt. „Broken Limbs Excite No Pity” ist ein echter Brocken, der genau so klingt, wie man sich das Album eines Solo-Saxophonisten nicht vorstellt: Düster und schmerzvoll, lärmig und erhaben schön. Lamont startet mit dem epischen Drone „Excite No Pity“, der im Verlauf seiner elfminütigen Spielzeit zum Noise-Monster mutiert. „8-9-3“ und „Neither Spare Nor Dispose“ widmen sich dem Grenzbereich von Neofolk und Italowestern. Die gut gewählte Singleauskopplung „Goodbye Electric Sunday“ lädt zum nächtlichen Cruisen auf leere Highways ein, die im Anschluss mittels „The Crystal Effect“ pulverisiert werden. Und ganz am Ende erlaubt sich Lamont, sein Saxophon auf fast konventionelle Art und Weise zum Tönen zu bringen.
Sascha Bertoncin
Veröffentlicht: 05/2018
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