Die Welt ist kalt, öde und traurig, ihre Bewohner vorwiegend schlecht und jede zwischenmenschliche Beziehung von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Nicht, daß wir all diese Dinge nicht schon vorher wußten. Bonnie Billy spricht auf seinem neuen Album wieder nur aus, was eigentlich alle fühlen. Und daß sich hinter Bonnie „Prince“ Billy der großartige Singer/ Songwriter und Ex-Palace Mastermind Will Oldham verbirgt, ist kein Geheimnis, und auch die Güte seiner Arbeit unter diversesten Namen bescherte dem vom Leben Enttäuschten mit den Jahren eine gewaltige Fanbase, die den Herrn hauptsächlich wegen seiner ungeschminkten Art und Weise des Ausdrucks von hoffnungsloser Verlorenheit und unendlichem Schwermut zu schätzen gelernt hat. So geht Billy Boy auch auf seinem neuesten Werk wieder mit altbekannter und -beliebter, nichts desto trotz aber unerschütterlicher Lebensverdrossenheit an den Start, um allen Optimisten dieser Welt die grausame Realität vor die rosa-rote Brille zu halten. Daß man hierbei keine überschwenglichen Powersongs erwarten darf, ist klar, und wer den Mann mit den dunklen Augenringen kennt, der weiß, was musikalisch bei Mr. Bonnie angesagt ist: Besinnliche, in sich gekehrte und intime Augenblicke von einer Zerbrechlichkeit eines Nick Cave, die schonungslose Offenheit eines Johnny Cash und eine dunkel gefärbte Grundstimmung zwischen Leonard Cohen und Lou Reed, die selbst der Titel „Grand Dark Feeling Of Emptiness“ nicht treffender charakterisieren könnte. Wertvoll.
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