Von Rockpuristen vergangener Tage muß sich der gute Ritchie Blackmore immer geringschätzend vorhalten lassen, daß sein Mittelaltergezupfe mit seiner Partnerin Candice Night erschreckend weit weg von dem ist, was er einst mit Deep Purple und Rainbow hervorbrachte, wovor ihn wohl auch die hier enthaltenen Coverversionen seiner Vergangenheit („Soldier Of Fortune“ – Deep Purple, „16th Century Greensleeves – Rainbow) nicht bewahren dürften. Zu unrecht, denn ein Meister der Saiten ist er nach wie vor und die an Klarheit kaum zu übertreffende Stimme von Frau Night weiß auch live mehr als nur zu gefallen. Nach drei Alben nun also die Livekonserve, bei deren Zusammenstellung darauf geachtet wurde, daß sich ruhige und beschwingte Momente die Waage halten. Darbietung und Sound sind makellos, aber die Frage nach der Notwendigkeit eines Livealbums stellt sich an „Past Times With Good Company“ wie an jedes andere Livealbum auch. Zwischen Weihnachten und Neujahr wird im TV-Programm mit der landesweit ältesten Zuschauerschaft „Schloßgeister“ zu sehen sein. Candice und Ritchie präsentieren die schönsten Schlösser Deutschlands. Das bleibt jetzt einfach mal unkommentiert hier stehen.
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