Review
Artist: BlackmoreÔÇÖs Night
Titel: Fires At Midnight
- Artist: BlackmoreÔÇÖs Night
- Label/Vetrieb: SPV, Steamhammer
Mit ihrem Werk „Fires At Midnight“ melden sich die Ike und Tina Turner des Mittelalter-Popsongs mit neuer Liedersammlung aus den unendlichen Weiten der Zeit zurück. Wieder haben Ex-Deep Purple Gitarrist Ritchie Blackmore und seine stimmgewaltige Muse Candice Night ganz massiv an der Uhr gedreht und den musikalischen Kalender einmal mehr auf das 16. Jahrhundert mit Schauplatz Germanien zurückgeblättert, holen lange vergessene Instrumente mit nahezu unaussprechlichen Namen aus dem Geräteschuppen und setzen in ritterlich an den Tag gelegter Konsequenz da an, wo man vor zwei Monden mit „Under A Violet Moon“ des lustigen Musizierens überdrüssig wurde. Mit anderen Worten: Die süßen Klänge vergangener Tage säumen großzügig den ü¤ther, bombastische Fanfaren künden vom nahenden Heil und Burgfräulein und Herzensdame in Personalunion Candice verheißt mit ihrem tröstenden Medieval-Singsang Erlösung vom gar erschröcklichen Unbill dieser kalten Welt. Weltmann und General-Musicus Blackmore schlägt dazu die Laute, die Bratsche, die Saiten, flötet und tut das, was sonst noch so von Nöten ist, auf daß sich Jungfrauen-verspeisende Flugdrachen schnaubend aus ihrem jahrhunderte-dauernden Schlaf erheben und zur finalen Schlacht gegen den unerschrockenen Junker aus Adel ohne Furcht und Tadel erheben mögen. Wohlgemut macht man sich auch ans Werk, Bob Dylans neuzeitlicher Hippie- und Friedensdemo-Hymne „The Times They Are A Changing“ zu einem neuen alten Gewand zu verhelfen und so einmal mehr diese Sehnsucht zu entfachen, die Sehnsucht nach einer Zeit, in der man noch zu träumen vermochte. Realitätsflucht der wundervollsten Art. „The stars are out and magic is here…“
Veröffentlicht: