Review
Artist: Blackfield
Titel: V
- Artist: Blackfield
- Label/Vetrieb: n/a
Blackfield „V“
(Kscope/Edel)
Das gemeinsame Projekt mit dem israelischen Gesangsstar Aviv Geffen diente Steven Wilson (Ex-Porcupine Tree) stets dazu, unter Beweis zu stellen, dass er auch in der Lage ist, kurze und entsprechend knackige Rockpop-Songs zu schreiben, die trotz ihres überwiegend melancholischen Untertons Ohrwurmqualitäten aufweisen. Mit seinem korrekt betitelten fünften Album entfernt sich das Duo ein gehöriges Stück weit weg von seinen früheren Prämissen. Wo insbesondere Aviv Geffen einst die Gelegenheit wahrnahm, persönliche Texte mit gebührendem Hass oder authentischer Verzweiflung zu intonieren (so vor allem auf dem 11er-Album „Welcome To My DNA“), wodurch der Sound von Blackfield eine erfreuliche Direktheit erlangte, ertrinkt dieses vitalisierende Ingredienz auf „V“ in einer allzu dick und cremig aufgetragenen Produktion, für die bei drei Tracks sogar ein gewisser Alan Parsons verantwortlich zeichnet. Unter dieser perfekt geleckten Oberfläche darbt der emotionale Impact. So wirken die Lyrics schematisch, aufgesetzt, wie aus zweiter Hand. Und das gesamte Album wie ein überkandidelter Versuch, eine Robbie Williams oder Michael Bublé-Ballade an die nächste zu reihen. Bei aller gleichermaßen pompösen wie prätentiösen Veranlagung gebührt „V“ Anerkennung. Vor allem für die Makellosigkeit, mit der Steven Wilson seine Trademarks variiert, sowie für den einwandfreien Vortrag des Aviv Geffen, der leider zu dem insgesamt eher sterilen Eindruck beiträgt, den das Album trotz seiner eingestandenermaßen immens hohen Herstellungsqualität hinterlässt.
Stephan Wolf
Veröffentlicht: 02/2017
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