Review
Artist: Black Strobe
Titel: Godforsaken Roads
- Artist: Black Strobe
- Label/Vetrieb: n/a
Black Strobe
„Godforsaken Roads“
(BlackStrobe Records/!K7/Alive)
Das Album des französischen Eklektizisten Arnaud Rebitoni (nachhaltige Remixe für DM, Rammstein oder Fischerspooner zählen zu seinen Verdiensten) gleicht einem lang und breit erzählten und letztlich doch enttäuschenden Witz. Er fängt interessant an, der elektrifizierte Blues-Vibe erinnert an Alan Vega, verliert aber schnell an Drive und Würze, es kommt Maggi auf den mit geleerten Whisky-Gläsern gesäumten Tisch. Spätestens bei der fragwürdigen Verneigung vor Johnny Cash („Fulsom Prison Blues“) geht die Hook flöten („Als dann der fünfte Passagier an Bord des abstürzenden Flugzeugs fragt, warum er auf den Fallschirm verzichtet…“), man kennt derlei Witze. Dann aber reißt Arnaud Rebitoni gegen Albummitte das Ruder herum, ergeht sich mit „Swamp Fever“ und „From The Gutter“ in treibend sanguinischer Aufmerksamkeitserheischung, die zum Ende der Platte hin – doch – wieder nur eine schale, ergo nahezu überhörbare Pointe in petto hat. Fast fühlt man sich genötigt, statt diesen Witz weitererzählen zu wollen, das Album als typisch französisch diskreditieren zu müssen: Anlehnung an anglo-amerikanisches Liedgut, in Selbstüberschätzung und Laissez-faire verdaddelt. Ein Urteil, das auch als Kompliment verstanden werden kann.
Stephan Wolf
Veröffentlicht: 10/2014
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