(We Love Music/Universal)
Hier ist sie nun also, die Neuauflage des zweiten Albums von Beyond The Black. Das zwischen pop-affinem Symphonic Metal und dickeren Gitarrenbrettern wie „Dies Irae“ angesiedelte Opus klingt immer noch abwechslungsreich und satt produziert. Die Idee, es noch einmal international vorzulegen, ist also nicht abwegig. Da inzwischen alle Instrumentalisten ausgetauscht wurden, hat man kurzerhand vier neue Stücke mit auf die Scheibe gepackt, die sich nahtlos ins bisherige Schaffen einfügen, ohne auf kleine Neuerungen zu verzichten. Irische Flöten hat man bisher eher nicht mit der Band verbunden, „Night Will Fade“ hält sie gleich zur Eröffnung bereit. Auch sonst ist der stärker akustisch geprägte Song ganz und gar auf „Die Ketzerbraut“ abgestimmt. Die Mönchschöre schmettern „Dona Nobis Pacem“, der Refrain hat alle Dramatik, die man vom Titelsong einer Sat1-Historienproduktion erwarten darf. Passt. „The Other Side“ kombiniert dramatische Streicher mit einem schön herausgearbeiteten, sehr lebhaften Bass und wechselt geschickt zwischen Bombast und Mut zur Lücke, der Jennifer Haben Raum für ihre Vocals gibt, die in den Strophen mit tieferer Lage erfreuen. „Our Little Time“ hält zwar die eher getragene Grundstimmung aufrecht, lässt es zwischendurch aber auch ansprechend krachen, was „Rage Before The Storm“ nach einer besinnlicheren Minute aufgreift, um es wenig später allen klassischen Metallern und aufrechten Hardrockern ordentlich zu besorgen. Zumindest für Erstkäufer ist dieser Bonus ein echter Gewinn.
Christoph Kutzer
Veröffentlicht: 02/2017