Es dürfte fleißigen und aufmerksamen Sonic-Lesern nicht entgangen sein, daß die Rezensentin weiblichen Gesängen mit elektronischen Klängen in besonderer Form kritisch gegenüber steht. Um so mehr dürfen Synthiepop-Fans jetzt aufhorchen, denn diese Maxi der Newcomer Beyond Control ist wirklich so ziemlich uneingeschränkt empfehlenswert. Einziger Minuspunkt ist der doch etwas süßlich-naive Text des Songs, der ohne Zweifel relativ sinnfrei ist. Wer nun nach weiteren sucht, ist kleinlich, denn hier wurde nichts falsch gemacht: Lupenreine Produktion, tadelloser Ohrwurm-Refrain, zeitgemäße poppige Sounds und on top eine wirklich herausragende weibliche Stimme. Beim ersten Hören höchstenfalls bemerkenswert, schickt „Virtual Reality“ nach mehrmaligem Hören die ersten infektiösen Töne in die Gehörgänge, um sich dort unweigerlich einzunisten und man sich nach einer halben Stunde wundert, warum diese verflixte Melodie und Stimme nicht aus dem Kopf gehen wollen. Am ehesten lassen sich Beyond Control, eine Band, die irgendwie aus dem Nichts aufzutauchen schien, wohl mit X-Perience vergleichen, wobei dieser dennoch hinkt – denn die programmatische musikalische Langeweile und Flachheit der Band mit X kommt hier glücklicherweise nicht auf. Neben dem obligatorischen Radio-Mix findet sich das Titelstück in drei weiteren Versionen, auf einen weiteren Appetithappen auf das Album wurde leider verzichtet. Der Album-Mix ist weniger spektakulär, der Electro Spirituality Mix ist vor allem eher retro, unterscheidet sich aber zu wenig von den anderen Mixen. Der Club Mix geht den direkteren Weg in die Füße mit treibendem Drumprogramming und ist mein persönlicher Favorit. Selten habe ich mehr auf ein Debütalbum gewartet!
Veröffentlicht:
No results found.