Beta Evers „Delusion“

(Bodyvolt Records/Daft Records)
Dies ist das erste Album von Beta Evers – und wer es hört, muss darauf gefasst sein, dass die Gefühlstemperatur gen Gefrierpunkt sinkt, so cool ist der Gesang, so eisig die Themen. Es geht um kalte Augen, abgekühlte Gefühle. Und wenn Beta Evers in „Skin-Tight“ haucht, dann meint man, den Atem vor ihrem Mund kondensieren zu sehen. Evers gelingt ein fast klinisch-technoider, dennoch faszinierender Minimal-Wave-Sound, der sich nicht durch hübsche Melodien anbiedert, sondern ganz unprätentiös mit negativen Emotionen umgeht. So glaubt man, in „Garden Of Love“ noch den Raureif auf dem Herzen zu spüren, in „Torrid Illusions“ spricht die Enttäuschung aus jeder Zeile. Sicherlich ein Album für Tanzfreudige, die ihren Minimal Wave am liebsten eisgekühlt genießen. Den letzten Masteringschliff an die Tracks hat Eric van Wonthergem gelegt, der ja bei Absolute Body Control und Sonar mitmischt – was man auch heraushört.
Georg Howahl