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Artist: Belgrad
Titel: Belgrad
- Artist: Belgrad
- Label/Vetrieb: n/a
Belgrad „Belgrad“
(Zeitstrafe/Indigo)
Dass sich hinter dem nach einer der schönsten Städte weltweit benannten Konsortium weder Grünschnäbel noch Eintagsfliegen verbergen, erschließt sich bereits im Vernehmen des Auftakts: „Osten“, – es könnten auch sämtliche andere Himmelsrichtungen gemeint sein, – macht perspektivisches Denken (oder emphatische Einfühlung) zur Stilübung in Sachen Sinn und Verstand. Mag dieser gedimmte Punkrock auch für Entsetzen in der schwäbischen Legislative (Die Nerven et al) sorgen, kommt der geneigte Hörer nicht umhin, die slakereske Coolness gegenüber dem exakt gesetzten Entsetzen zu wahren, das „Belgrad“ verströmt. „Es ist doch nur eine Schallplatte“, könnte man sich dann einreden, so wie einst beim Betrachten von gewaltverherrlichenden Filmen im Vorstadtkino – zu Belgrad. Und schon kommt ein gewisser Herr Bargeld um die von Einschlaglöchern zerstobene Ecke und flüstert ein maliziöses „wir könnten, aber…“ ins Gewissen. Leichen pflastern unsere Wege, auch über den Dachfirst jener Weisen, die „Belgrad“ als grünschnäbliges Eintagsfliegentum abzukanzeln haben. Weil sie es nicht anders können. Irgendwo zwischen Kant, Hegel, Milošević, Pavelić und –
Stephan Wolf
Veröffentlicht: 10/2017
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