Beastmilk
„Climax“
(Svart Records/Cargo)
Völkermord als Breitensport – solche oder ähnliche Assoziationen sind nicht ausgeschlossen, wenn Beastmilk aus Helsinki erst einmal anfangen, über Totenköpfe, Genozid und Atombomben zu singen. Aber keine Sorge: Das Quartett um Sänger Kvohst und Gitarrist Goatspeed meint’s nicht so. Neben Joy Division und Bauhaus finden sich auch jede Menge Death Rock und rotzige Drei-Akkorde-Power in ihrem ‚Apocalyptic Post Punk’ – die Ohren spitzen sollten also auch alle, die Aufnäher von Christian Death oder Misfits auf der Lederjacke haben. Zu Beginn des Openers „Death Reflects Us“ wähnt man sich ob der kernigen Riffs gar auf einer kumpeligen Brit Rock-Platte. Zu sagen, danach sei dann Schluss mit lustig, wäre allerdings übertrieben: Zwar drängen Stücke wie „Genocidal Crush“ oder „Fear Your Mind“ düster und temporeich nach vorne, gleichzeitig lassen Beastmilk aber auch immer ordentlich schiefen Galgenhumor in ihre meist temporeich detonierenden Songbömbchen einfließen. Schließlich macht so eine Apokalypse ohne Rock’n’Roll nur halb so viel Spaß. Und wenn die vier von „Love In A Cold World“ träumen, ist das mit Blick auf den Albumtitel womöglich nur ein (un)frommer Wunsch. Wunschgemäß rasant geht es auf „Climax“ aber allemal zu – darauf einen guten Schluck aus dem Schädel-Bierkrug. Hoffentlich ist nicht nur Milch drin. Thomas Pilgrim
Veröffentlicht: 12/2013
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