Review
Artist: BAD RELIGION
Titel: Punk Rock Songs - The Epic Years
- Artist: BAD RELIGION
- Label/Vetrieb: Epic, SONY
Selbst Nichtigkeiten wie Punkrock-Platten können in ausgewählten Mikrokosmen handfeste Krisen unglaublichen Ausmaßes auslösen. So geschehen mit der Quasi-Best Of „The Epic Years“, die nicht etwa die dem Erzählertum zugewandten Seiten von Mastermind Greg Graffin und den seinigen zeigt, sondern lediglich die intermezzo-mäßige Vertragslaufzeit bei Mainstream-Major Epic/ Sony musikalisch widerspiegelt. Bad Religion-Songs wirken besser als jede Anti-Falten-Creme, denn sie suggerieren (fast) ewige Jugend. Gestern noch betrat man zu den Klängen der viel umjubelten Scheibe „Against The Grain“ frohen Mutes die Tanzfläche des nächstgelegenen Antifa-JuZ, heute schon erscheint, nur gute zwei Monate nach Veröffentlichung des neuen Albums auf altem Label, die Songsammlung der letzten paar Longplayer. Gute zwölf Jahre sind seitdem verstrichen, ohne daß man es bewußt wahrgenommen hätte. Schluck! Ganz so schlimm verhält es sich zweifellos nicht, doch es wäre unter Umständen durchaus denkbar. Wären die Jungs mit dem roten Verbotsschild im Logo beizeiten nicht ganz dumm aufgefallen durch ihre letzte Best Of, dem Song „Punk Rock Song“, dem Song „Punk Rock Song“ in kaum verständlichem Deutsch, 24/7-Dauerbetroffenheitsrotation von „Raise Your Voice“ mit Tote Hose Campino in internationalen Fahrstühlen, Warenhausketten und Fernsehkanälen, und nicht zuletzt durch den völlig überflüssigen Endneunziger-Remake des einstigen Klassikers „21st Century Digital Boy“. „Punk Rock Songs…“ halten zwar ansatzweise, was der wohlwollende Titel verführerisch verspricht, dennoch hat man es hier ganz klar mit post-„Generator“-Material zu tun. So überwiegen ganz klar die Neo-Kult-Klassiker wie „The Grey Race“, „A Walk“, „Ten In 2010“, „Hear It“, „No Substance“ oder „Stranger Than Fiction“. Ein wirkliches Geschenk an die Fans stellen allerdings lediglich die Liveversionen von „Leave Mine To Me“, „Change Of Ideas“, „Slumber“, „We’re Only Gonna Die“ (feat. Biohazard) und der ü£berhammer „The Ans
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