Seltsame Konstellation ÔÇô die Vorabversion von Autechres neuem Album kommt als Audio-Tape ins Haus ÔÇô eine der technisch weitentwickelsten Bands (resp. ihr Label Warp) greift auf ein für viele längst in Vergessenheit geratenes Medium zurück. Und es scheint fast so, als ob dieser Schritt zurück nicht ganz unbeabsichtigt gemacht wurde, denn Booth und Brown bewegen sich ebenfalls ein wenig zurück in ihrer eigenen Entwicklungsgeschichte. Zeichnete sich die Vorgänger-EP „Gantz Graf“ durch extreme Verdichtung im Sound aus, bewegen sich Autechre diesmal wieder innerhalb von Tracks, die ein sehr klares Klangbild besitzen. Die rhythmischen Figuren sind deutlich entspannter und nachvollziehbarer geworden, erwecken dabei jedoch immer noch den Eindruck, daß sich jedes ihrer Einzelteile urplötzlich in alle Himmelsrichtungen auseinanderbewegen könnte ÔÇô was sie hier und da durchaus auch tun. Unterm Strich stellt „Draft 7.30“ somit für Newbies einen guten Einstiegspunkt ins Autechre-Universum dar, ohne Frickelfreunde zu kurz kommen zu lassen, zumal sich für jene die Frage, ob ein neuer Release des Duos erworben werden soll, in der Regel erst gar nicht stellt.
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