Review
Artist: Austra
Titel: Future Politics
- Artist: Austra
- Label/Vetrieb: n/a
Austra „Future Politics“
(Domino Records/Goodtogo)
Das wirklich Interessante an der Musik von Austra ist, dass sie so unberechenbar ist. Sängerin und Songschreiberin Katie Stelmanis folgt keinen ausgetretenen Pfaden, auch wenn es einfach gewesen wäre, ihren Tanzflächen-Hit „Beat And The Pulse“ zigfach zu kopieren und zu variieren. Was einerseits begrüßenswert ist, aber zugleich auch der größte Mangel: Es fehlt bei all den hübschen Songs der eine Hit, der hängen bleibt. Während das Album bei „We Were Alive“ noch mit Streichern beginnt, setzt Stelmanis danach wieder recht klinische Synth-Sounds ein, die eine gute Unterlage für ihren oftmals opernhaft-sirenenartigen Gesang liefern. So trumpft der Song „Future Politics“ zwar mit einem unwiderstehlichen Tanzbeat auf, aber liefert keine so richtig griffige Melodie. Ähnlich verhält es sich mit „Utopia“, das dem Album vorausgeschickt wurde, wobei hier der Beat nicht so ausgeprägt ist, die Gesangsmelodie dafür aber ein bisschen eingängiger. Tatsächlich geht es Stelmanis auch um Inhalte. So spielen postkapitalistische Gesellschaftsentwürfe, das heutige Systemversagen und die Liebe zu Mutter Erde eine Rolle. Man wird diesem Album – und das ist das wirklich Gute daran – auch nach zigfachem Hören noch neue Nuancen abgewinnen können.
Georg Howahl
Veröffentlicht: 02/2017
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