Wenn sich ein DJ, ein Programmierer und eine Sängerin ägyptischer Herkunft zusammentun kommt selten Wave oder Trance dabei heraus. Eine derartige Besetzung könnte dem ersten Kapitel eines ‚How to become a hip band in the British Club Scene‘ entnommen sein. Hatten die drei das zweite Kapitel ÔÇÜPick a cool label‘ in der Vergangenheit mit einer EP und ihrem Debüt auf Mo Wax aufmerksam studiert, so sind sie nun bei Columbia gelandet. Aber wenn Attica Blues eine am Flip-Chart konzipierte Marketingeinheit wären, dann stünden sie wohl kaum hier im Sonic Seducer. Verführerisch ist nicht nur die soulige, warme, klare Stimme von Roba El-Essawy, die relaxten Sounds und Rhythmen leisten ihren nicht unerheblichen Beitrag. Rap, HipHop, Soul und allerlei Sprengsel verschiedenster Ursprünge verquirlen die drei in einer Weise, daß sich Massive Attack massivst Sorgen machen sollten. Wenn auch ein ad hoc ü£berflieger-Song wie „Tender“ vom schlicht „Attica Blues“ betiteltem Erstalbum fehlt und die zum Glück spärlich auftretenden Jazzanleihen auch nicht hätten sein müssen, so ist „Test. Don’t Test“ dennoch ein überragendes, facettenreiches Album. Und je häufiger ich mir „Deeper“ anhöre, desto heftiger wackelt der „Tender“-Thron.
Veröffentlicht: 2000
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