Review
Artist: ATROX
Titel: Terrestrials
- Artist: ATROX
- Label/Vetrieb: Bellaphon, Season Of Mist
Diese vier aus der Reihe tanzenden Norweger sind entweder völlig verrückt oder total genial. Oder beides in einem. Dieser unbedarften Einschätzung möchte man zu Anfang noch anheimfallen, während die ersten Töne von „Terrestrials“ die Sinnesorgane beeinflussen. Vermutlich aber liegt die – letztendlich sowieso nicht restlos herauszufindende – Wahrheit aber irgendwo zwischen den beiden genannten Polen, da man auf dem dritten Album von Atrox ständig zwischen erfinderischem Wahnsinn und beeindruckend-elitärer Musikalität hin und hergerissen wird. Die ganz besonderen Klangerzeuger um die charismatische Sängerin und Tastenfrau Monika (stimmliche Mischung aus Kate Bush und Madder Mortem Frontfrau Agnete M. Kirkevaag) hängen ihrer nebulösen Vision von avantgardistischem, betont experimentellem Schizophrenic Metal schon seit mehr als zehn Jahren nach und haben ihren ausufernd-konfusen Stilmix über all die Jahre ständig ausgebaut und verfeinert. Atrox bringen auf „Terrestrials“ atemberaubend ineinander verschachtelte Songstrukturen sehr progressiven Metals mit psychotischen, verstört-alptraumhaften und fluchtartigen Momentaufnahmen ängstlicher Erregung in ein verquastes und schwerlich zu erfassendes Kombinat. Das Ganze pulsiert, lebt und atmet ständig eine ins Nichts verschwindende scheinexistente Weite künstlerisch reizvoller Grenzenlosigkeit, die aufgrund der verwendeten Vielfalt an Ideen unendlich erscheint.
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