Astari Nite
„Until The End Of The Moon“
(Danse Macabre/Alive)
Bereits mit ihrem Debütalbum „Stereo Waltz“ gelang es der Band aus Miami, Begeisterungsstürme zu entfachen. Trefflich war es ihnen gelungen, eine Schnittmenge aus all dem anzuspielen oder gar zu füllen, was gitarrenbetonter Wave auf ewig im Herzen seiner Hörer angestammt hat. Das erstaunlich hohe Niveau des Erstlings locker überschreitend, entzückt „Until The End Of The Moon“ wo es nur kann. Weil sich das Songwriting (noch) mehr zutraut. Weil die Hinzunahme einer zweiten Gitarre (Howard Melnick) das Soundspektrum um ein Vielfaches bereichert. Weil Sänger Mychael Ghost nun aus sich herauszugehen versteht, ohne dabei gleich allzu eindeutig verbindlich zu werden. Weil es vielleicht seit „Strange New World“ von Kitchens Of Distinction keine vollendetere Melange aus Melancholie, Melodik und Energie mehr zu vernehmen gab. Und das ist schon 25 Jahre her. Bei aller Genrebezogenheit klingen Astari Nite wie frisch aus dem Ei geschlüpft: Makellos gelungen, endlich zum großen Ausflug bereit, dabei das Stadium der Nesthäkigkeit – aufgrund des Erstlings – längst erledigt. Jeder Song ein Volltreffer mitten in die Herzen derjenigen, die genau wissen, was gemeint ist.
Stephan Wolf
Veröffentlicht: 06/2016