Review
Artist: ASSOCIATES
Titel: Fourth Drawer Down / "Sulk"
- Artist: ASSOCIATES
- Label/Vetrieb: V2, Zomba
Zuerst die gute Nachricht: In einer Zeit, da sich Ikonen und Ikönchen aus New Wave und/oder den haßgeliebten 80ern aus unerfindlichen Gründen wieder zusammentun (Blondie, Duran Duran, a-ha, Go-Betweens… wer bietet mehrü handelt es sich hier ÔÇÜnur‘ um einen Doppelpack-Re-Release der ersten beiden Associates-Alben. Reunion-Gefahr also gebannt. Die schlechteüTja, die grell flackernde, psychotische Musik von Alan Rankine und Billy MacKenzie ist auch runde 20 Jahre später eine zwiespältige Angelegenheit. Außerirdisch wollen/wollten sie sein, die zwei, und kombinierten in bester Frühachtziger-Duoformation analogelektronische Grundierung mit psychedelisch nervenzerrenden Gitarren, tiefschwebenden Synthie-Wolken und maniriert-knödeligem Gesang. „Fourth Drawer Down“ (erschienen 1981) meint die Schublade, in der die Beruhigungsmittel lagen, die die Associates nach getaner Arbeit warfen – die Platte allerdings klingt auch so wie unter Drogen aufgenommen und ist hauptsächlich ein gebrochenes Dokument jenseitiger Gefühlszustände, ein bis auf wenige Ausnahmen unerträglicher Brocken Schwermut, den The Cure ein Jahr später mit „Pornography“ in allen Belangen um Welten besser in Szene setzten. Am erträglichsten ist’s noch, wenn MacKenzie seine Stimme in aller Selbstbeschränkung einsetzt oder sich bei einigen Instrumentals ganz geschlossen hält – und das ist nicht sehr oft der Fall. Hartes Brot. Besser, weil munterer, ohrwurmiger und weniger den Leidensweg beschreitend da schon der 1982er Nachfolger „Sulk“: Die Associates begannen, catchige Songs zu schreiben, diese aufgeräumter zu instrumentieren und beschritten so den Weg waviger Popmusik, die ständig zwischen Eingängigkeit und ü£berdrehtheit hin und her schwankte. Hier kann man mit Recht vorsichtige Scott Walker-Verweise beim Gesang anführen, gar von Glam sprechen – und mit „18 Carat Love Affair“ gab es sogar so etwas wie einen Hit. „Sulk“ ist gegenüber dem mißratenen Vorgänger ein einziges erleichtertes ÔÇÜEs geht doch!‘ Und damit auch kommerziell was geht, gibt’s auf jedem Re-Release noch einige frisch ausgegrabene unveröffentlichte Songs als Bonus. Bunte Pillen bitte!
Veröffentlicht: 2000
2000 findest du Hier finest Sonic-Secucer Ausgaben aus dem Jahr 2000
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