Review
Artist: ARMAND VAN HELDEN
Titel: Ghandi Khan
- Artist: ARMAND VAN HELDEN
- Label/Vetrieb: ffrr, WEA
Pünktlich zum Frühling gibt’s was neues vom Top-Verdiener der DJ-Genossenschaft, Mr. Armand Van Helden. Der Mann, von dem man in jeder zweiten Pizzabude einen fast exakten Doppelgänger finden kann, bleibt sich treu: Pumpende Beats und viel Gefilter, dreckig verzerrte Vocals, groovende Loops, extrem tiefe Bässe, er macht einfach mal wieder, was er am besten kann. Dabei hat er erfreulicherweise die dicke Hose, die „Killing Puritans“ streckenweise ziemlich Schicki-mäßig erscheinen ließ, wieder gegen den alten Anorak aus „2Future4U“-Zeiten, in denen er in seiner New Yorker Heimat regelmäßig von Türstehern nicht in Clubs gelassen wurde, in denen seine Musik lief, eingetauscht, natürlich rein musikalisch. So verbindet er auf „Ghandi Khan“ die Stärken beider Alben, was sich dann zum Beispiel in legitimen „U Don’t Know Me“-Nachfolgern wie „Why Can’t You Free Some Time“, treibenden Brettern wie „Ghandi“ oder „I Can Smell You“ oder dem dreckig-verzerrten „Kentucky Fried Flow“ äußert. Wie auf den vergangenen Alben schon, sind auch auf „Ghandi Khan“ die meisten Stücke von oft nur ein paar Sekunden langen Schnipseln getrennt, in denen Armand ein weiteres Mal seinen Sinn für schmutzigen Humor offenbart und einem hin und wieder ein Schmunzeln entlockt, wenn er zum Beispiel mal wieder seinen Anrufbeantworter plündert oder sich wie in „(Girl) You Get Me“ hemmungslos an der Geschichte des Rock vergreift. Ein Gitarrenbrett wie „Little Black Spider“ oder den schwülstig-genialen Kitsch von „Flowerz“ findet man zwar auf „Ghandi Khan“ nicht, trotzdem ist das Album mit Sicherheit eine Bereicherung für so ziemlich jeden, der bereits eine Armand-Scheibe sein eigen nennt oder vor so Dingern wie Daft Punks „Discovery“ nicht zurückschreckt. Der Sommer kann kommen!
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