Die aus Irland stammenden Arcane Sun haben auf ihrem Debüt eine doomige Variante des Dark Metal erschaffen, welche die großen Gefühle Weltschmerz und Liebe in prächtigen, dicken Farben empfindbar macht. Die unheilsamen Stimmungen fließen auf tiefen Moll-Riffs, welche aber trotz der Trauer sehr flott und energetisch klingen. Hierzu gesellt sich eine Stimme, die dunkel grollend der Welt den Rücken kehrt. Diese Verneinung kann in Wut umschlagen, was dann in rasenden Death bzw. Black Metal Ausbrüchen gipfelt. Meist führt die Verzweiflung allerdings zu pathetischen Wallungen, so daß Sänger Paul sehr stark an Garm (Arcturus/ Ulver/ ex-Borknagar) erinnert. Starke emotionale Schwankungen brennen den Körper zeitweise aus, was gelegentliche Pausen erfordert. Im Falle von Arcane Sun fallen diese sehr psychedelisch aus, so daß man nicht nur wegen der fossilen Black Sabbath Riffs an die 70er Jahre denken muß. Manchmal wird man dem Hauch einer Akustikgitarre gewahr und wenn es die Stimmung erlaubt, zaubern Pianoklänge eine fast schon verträumte Stimmung herbei. Es entsteht der Eindruck, als ob die drei Iren melancholische Musik aus einem für sie wohligen düsteren Gefühl heraus und nicht zu selbsttherapeuthischen Zwecken spielen. Hier ist also alles echt, wodurch der Pathos entkitscht wird und sich in wahre Leidenschaft verwandelt.

Veröffentlicht: 1999

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