Review
Artist: ARCANA OBSCURA
Titel: Tempus
- Artist: ARCANA OBSCURA
- Label/Vetrieb: n/a
Arcana Obscura „Tempus“
(Consequence Records)
Sechs Jahre Bandgeschichte seit der Veröffentlichung des Albums „Lemuria“ zusammengefasst in einer Werkschau, erweitert um neue Songs, bisher unveröffentlichtes Material und Remixe. Die Eckdaten von „Tempus“ sind schnell geklärt. Zum ersten Mal sind alle Sängerinnen von Thomas Gäbhards Projekt vereint auf einer CD. Wie stets bei Arcana Obscura treffen die musikalischen Welten des Electro auf mittelalterliche Klänge, weltmusikalische Elemente auf düsteren Dark-Wave. Den Fans ist diese Kombination seit vielen Jahren bekannt. Mystik trifft auf Tanzbarkeit, Synthetik auf Natürlichkeit. Inspiriert von orientalischem Gesang ebenso wie von harten EBM-Beats versucht sich Arcana Obscura am Spagat zwischen Extremen. Als Zeugnis dieser Vielfalt liefert „Tempus“ in der Tat eine gute Zusammenfassung ab. Die Schwachstellen des Projektes kann aber auch diese Scheibe nicht beseitigen. So leidet beispielsweise „Evidence“ im Lemuria-Mix an einer unterdurchschnittlichen Gesangsleistung und wird von Beats bestimmt, die wie aus einem Aldi-Keyboard vor sich hin stapfen. In „Playing God“ findet wiederum krampfhaft der Stimmverzerrer Verwendung und die Rhythmik eines billigen Helleclectro-Tracks wird nachgeahmt. Ein Highlight ist mit dem neuen Titeltrack „Tempus“ gelungen, der rhythmisch treibend, von sakralem Gesang bestimmt wird. Für Neueinsteiger in die Welt von Arcana Obscura eine gut geeignete CD, wie wohl mab sich in dieser Klanglandschaft allerdings fühlt, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Peter Heymann
Veröffentlicht: 07/2017