(Eigenproduktion)
Bandname und Albumtitel erscheinen ein bisschen reißerisch, aber irgendwie wirkt das Duo aus dem polnischen Głubczyce doch sehr sympathisch mit seinem Synthiesound, der sich im Spannungsfeld von Velvet Acid Christ, Haujobb, Dive, Darkelectro und Techno bewegt. Das Album bietet nicht sonderlich komplex gestrickte Synthiepieces mit düsteren Vocals, die angenehm unverzerrt daher kommen. Irgendwie weckt die Band damit Erinnerungen an Dutzende andere Bands des Genres, aber angenehmerweise eben nicht an eine spezielle. Ein seltsam zeitloses Album, das so in den 90er-Jahren, in den Nuller-Jahren oder eben heute hätte erscheinen können. Auch das nährt den Eindruck, hier zwei Fans vor sich zu haben, die eher zurückgezogen jenseits der großen Städte seit Jahrzehnten düstere Synthiemusik in sich aufsaugen und nun ihre eigene Vision eben jenes Sounds rauslassen. Respekt! Das sind keine Poser, sondern authentische Typen. Und wer sich bei Livekonzerten und Photosessions in alten Skinny Puppy-Shirts ablichten lässt, kann kein schlechter Musiker sein, oder?
Uwe Marx
Veröffentlicht: 03/2017
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