Anjali sang mal bei der asiatischen Frauen-Punk-Band Voodoo Queens. Auf ihrem Solodebüt gibt sie sich nun gänzlich anderen Klängen hin. Die Marschrichtung lautet Dancefloor, dieser Oberbegriff dient allerdings lediglich als vage Umschreibung dessen, was die experimentierfreudige Dame anstellt. Sie verbindet Trip- mit Hip Hop und verleiht dem Ganzen auch noch einen exotischen Voodoo-Flair. Erotisches Hauchen kopuliert mit cineastischen Leitmotiven und unwiderstehlichen, locker kriechenden Grooves. Die Dame betört und macht an, weil sie so erotisch und unnahbar wirkt. Beißende Scratches verbinden sich mit warmen Saxophontönen. Fette Beats treffen auf bedrohliche, aus dem Hintergrund zupackende Klangfetzen, und manchmal hat man das Gefühl, daß man durch einen dunklen Urwald schleicht, immer auf der Hut vor den Tieren, die einen aus dem Unterholz heraus beobachten. Zudem tauchen jazzige Passagen, zirpende Geigenfragmente, Dub Akkorde, treppenartige Basslines und schlendernde Percussions auf. Die unvermittelt auftauchenden Klangschwankungen transzendieren den Hörer unvorbereitet in ungeahnte Sphären. Insgesamt betrachtet malt dieses Album mit dicken, dreidimensionalen, ineinander zerfließenden Farben, die das Hören dieses Werkes nie langweilig machen, weil es sich ständig mit noch unentdeckten Nuancen offenbart. Diese Album ist einfach magisch und gehört mit zu dem Besten, was ich seit langem gehört habe!
Veröffentlicht: 1999
1999 findest du Hier finest Sonic-Secucer Ausgaben aus dem Jahr 1999