Review
Artist: Anima Nostra
Titel: Atraments
- Artist: Anima Nostra
- Label/Vetrieb: n/a
Anima Nostra „Atraments“
(Malignant Records)
Und hier ist er wieder: Unser allmonatlicher Henrik Björkk (Pouppée Fabrikk, MZ. 412, Muskel, Arditi u.v.a.m.)! Diesmal an der Seite seiner britischen Freundin Margaux Renaudin angetreten, um als Anima Nostra das Schwärzeste aus sämtlichen Schattierungen zu quälen, das sich in apokalyptischer Vorahnung aus Martial Death Industrial, Funeral Doom Metal und DeproNeo-Klassik herauspressen lässt. Enttäuscht wird mit „Atraments“ niemand, der sich willentlich den beherzt plakativen und halbwegs aufs Songformat gebürsteten Entäußerungen zweier vom großen Dahin besessenen Seelen hingibt. Und doch lässt nicht nur der immense Output Nordvargrs auf eine Routine schließen, die zum wohlwollenden Achselzucken verführt. Frei nach dem Buch Kohelet: Es gibt nichts Neues unter der schwarzen Sonne. Doch halt und wehe: In der zweiten Albumhälfte rollen Anima Nostra das längst bestellte Feld von hinten auf. Der Titeltrack, „Doxologia Yaldabaoth“ und das abschließende „The Seal“ verunglimpfen die großkotzige Leere des Vorangegangenen und weisen geflissentlich darauf hin, dass es Anima Nostra – bei allem Spaß, den derlei Produktionen vor allem bei den Ausführenden auszulösen vermögen – durchaus ernst meinen, wenn es darum geht, eine dem Untergang geweihte Welt zu skizzieren, deren humane Bewohnerschaft den falschen Göttern huldigt.
Stephan Wolf
Veröffentlicht: 06/2017
Produkte
Reviews
No results found.