Review

Artist: Angelspit

Titel: Cult of Fake

Angelspit
„Cult of Fake“
(Negative Gain Productions)
Das neue Album von Angelspit ist durchgängig mitreißend, zugänglich und tanzbar, glänzt aber gleichzeitig mit klanglicher Vielschichtigkeit und wirkt auf den Punkt genau ausgearbeitet. Auf diesem musikalischen Fundament entfaltet sich über alle zwölf Stücke eine Energie, die aufregt. Wer jetzt nicht vom Sofa hochgerissen wird, um tanzen, einen Marathon laufen, eine Demo organisieren oder spontan einen Flashmob starten zu wollen, muss schon zu den Untoten konvertiert sein. Im Gesamtgefüge wirkt einzig „On The List, She’s Not“ ruhiger, was durch eine zurückhaltendere Instrumentierung und die wohlige Stimmlage der Gastsängerin Lorelei verursacht wird. Ansonsten bleibt der Puls oben, starke Beats und pumpende Bässe treiben Hooklines voran, die aus einer klanglichen Bandbreite von weichen Old-School-Synthesizern bis zum kühlen, industriellen Maschinenpark schöpfen. Absolute Casio-NDW-Gefühle weckt der Sound des letzten Tracks „My Little Blade“, dessen Text wie ein Schlag auf den Hinterkopf das Denken fördern soll. Überhaupt werden Frontalangriffe in Form direkter, wortgewitzter Texte geliefert. Als gutes Beispiel dafür können gleich die ersten beiden Tracks „Thanks For Your Cooperation“ und „Eat Volts“ herhalten. Allerdings ist genaues Hinhören erforderlich, um an der Provokation vorbei die ganze Tiefe der Lyrics zu erfassen, mitsamt dem tiefschwarzen Humor.
Sandra M. Heinzelmann

Veröffentlicht: 06/2016

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