Mit American Head Charge meldet sich die wahrscheinlich krankeste Band der Welt nach ihrer kürzlich bestens bestandenen Feuerprobe auf der Ozzfest-Tour mit ihrem Debüt recht lautstark und hörbar mies gelaunt zu Wort. Die beiden Masterminds von AHC haben sich nicht nur in einem Behandlungs- und Rehabilitationszentrum für Junkies kennengelernt, auch die musikalische und lyrische Ausrichtung der zwei CvD’s läßt auf einschlägige Erfahrungen auf Gebieten jenseits der von körpereigenen Hormonen produzierten (Unter)Bewußtseinszuständen schließen, die sich in ganz reizenden Songs mit lieblichen Titeln wie „A Violent Reaction“, „Americunt“, „Shutdown“ oder „Nothing Gets Nothing“ klanggewaltig entladen. Doch American Head Charge sind vor allem eines: Wütend bis zum Anschlag, mithin eine in diesen Tagen weit verbreitete Gemütslage, die den Jungs aus der Provinz nicht umsonst einen Platz im gleichen Management-Stall wie Slipknot eingebracht hat, sondern die auch die Basis von „The War Of Art“ darstellt. Hier und da pendelt man immer wieder mal zwischen Fear Factory oder Ministry, läßt in ganz depressiven Momenten auch schon mal den Nine Inch Nails-Einfluß durchschimmern oder liebäugelt auch dann und wann ganz stark mit Combos wie Mudvayne oder Slipknot. Das Ganze jedoch ohne gröbere Verstöße gegen irgendwelche Urheberrechte vorgenannter Bands, immer wieder findet man zu seiner ganz eigenen soundmäßigen Identität, die dem aggressiven Siebener-Gespann spätestens mit der nächsten Scheibe eine eigene Schublade bescheren wird. Krank aber/ und gut.
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