Amberian Dawn
„Magic Forest“
(Napalm/Universal)
Obwohl Amberian Dawn auf nahezu zehn Jahre, vier Alben und Tourneen mit Epica, Kamelot oder Tristania blicken können, gelten sie doch immer noch außerhalb ihrer finnischen Heimat als Geheimtipp. Dabei liefert die Truppe um Kreativkopf Tuomas Seppälä eigentlich alle Attribute, die für eine Symphonic Metal Formation ausschlaggebend sind: Sei es der epische Bombast, traumhaft schöne Melodiebögen oder ordentlich Druck im Kessel. Die zehn starken Nummern strotzen nur so vor Selbstbewusstsein, Dynamik und Frische. Mit charmantem Pop-Appeal und eingängigen, hymnischen Klangkaskaden gehen die Stücke schnell ins Ohr und büßen nichts an metallischer Härte ein. Insbesondere Sängerin Capri überzeugt mit ihrer starken, wandelbaren Stimme, ohne den Fehler zu machen, sich in Höhen schwingen zu wollen, die sie gesanglich nicht meistert. Stattdessen setzt sie auf klaren, kraftvollen Gesang, der mit den harmonischen Arrangements und verträumten Melodien wunderbar funktioniert. Schon der Opener „Cherish My Memory“, das an Nightwish erinnernde „Dance Of Life“ oder der zauberhafte Titeltrack „Magic Forest“ machen Lust auf mehr, während das balladeske „Son Of Rainbow“ die emotionale Seite der Combo bestens zum Ausdruck bringt. Ein absolut gelungenes Album, das Amberian Dawn aus dem Hut gezaubert haben und Symphonic Metal-Liebhaberinnen und -Liebhabern sicherlich interessieren dürfte. Schön!
Jasmin Froghy
Veröffentlicht: 07-08/2014