(Atypeek/Avalanche Recordings)
„Existing quietly since the year 2000” – so die Selbsteinschätzung, die Justin Broadrick auf Bandcamp über sein Label Avalanche Recordings abgibt. Kein Wunder, ist dort außer seinen eigenen Bands Godflesh, Jesu, JK Flesh oder Pale Sketcher doch wenig anderes geboten. Vor ein paar Jahren allerdings nahm Broadrick Amantra unter seine Fittiche – wieder kein Wunder, denn das Nebenprojekt des Lyoners Thierry Arnal, der sich ansonsten fragment. nennt, orientiert sich so unverkennbar an Godflesh, dass der Brite sich ordentlich gebauchpinselt fühlen dürfte. Nicht nur, dass „As It Should Have Been“ genauso monoton stampfende Drummachines, zerspante Gitarrendrones und zerdehnte Vocalspuren favorisiert – Arnal covert auf seinem zweiten Amantra-Album mit „The Internal“ von Godflesh und „We All Faulter“ von Jesu zwei Broadrick-Songs. Und hält sich dabei relativ eng an die Vorlage, was aber letztendlich in der Natur der Sache liegt. Eigenkompositionen wie „Down“, „Yourself“ oder das majestätische „Kingdom“ wanzen sich hingegen deutlicher an die elektronische Variante des Shoegaze heran, ohne dabei an Intensität zu verlieren. Und so schließt sich der Kreis zu „Temporary Enlightenment“, Arnals letztem Album unter dem Namen fragment. Achtung jedoch: Die Erleuchtung, die den Hörer ob „As It Should Have Been“ ereilt, ist durchweg permanent.
Thomas Pilgrim
Veröffentlicht: 07/2017
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