Alec und Masami… da haben sich ja mal zwei gefunden. Dass der Erfinder des Digital Hardcore und der „Godfather Of Noise“ sich sympathisch finden, ist ja auch eher konsequent als überraschend, wenn man weiß, dass der eine mit Atari Teenage Riot seit ehedem Dekonstruktivismus in Reinkultur praktiziert und scheinbar wirklich alles daran setzt, Pop in der westlichen Welt für immer zu vernichten, während der andere unter dem inzwischen mit dem Terminus „Japan Noise Terror“ synonymen Etikett Merzbow etwas ganz ähnliches auf japanischem Territorium abfeiert. Wem einer der bislang gefallenen Namen spontan ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert hat, der bekommt hier die volle Breitseite ÔÇô von ambienten Noisedrones bis zu verzerrtem DrumÔÇÖn Bass-Geballer fahren Alec und Masami so ziemlich jede Sauerei auf, die geeignet ist, eingefahrene Hörgewohnheiten zu sprengen. Mit diesem Mitschnitt eines gemeinsamen Auftritts in New York huldigen Empire und Akita logischerweise keinem geringeren als sich selbst und legen damit Zeugnis über eine mittlerweile ins achte Jahr gehende musikalische Geistesverwandtschaft ab, während der sie einige Male zu den unterschiedlichsten Anlässen zusammen auf der Bühne gestanden und den Untergang abendländischer Kultur zelebriert haben. „So ein Konzert erlebt man nicht vor irgendeinem Bildschirm, weder im Kino, noch im Fernsehen oder am Computer“, wird Alec im Presseinfo zitiert, woraus sich ja eigentlich ableiten lässt, dass ihm klar sein müsste, dass man ein solches Konzert erst recht nicht vor dem CD-Player angemessen visualisiert, schon gar nicht, wenn man nicht dabei war. Hier hat mal der Moment gezählt, und der lässt sich nun mal leider nicht reproduzieren, geschweige denn abrufbar auf Konserve bannen. So erfüllt dieser Mitschnitt zwar seinen Zweck für Alec und Masami, der unbeteiligte Zuhörer jedoch dürfte es schwer haben, hieraus den selben praktischen Nutzen zu ziehen wie die kongenialen Urheber. Es sei denn, er steht voll auf Noise.
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