Vor zwei Jahren überraschten die aus Trier stammenden Aimless auf ihrem selbstbetitelten Debüt noch mit energetischem, zupackenden, ein wenig folkloristisch angehauchten Gothic Rock. Heute sieht die Sache ein wenig anders aus, denn da wo vorher heftige Riffs und dynamische Streichersätze auszumachen waren, stehen heute langsamere, ruhigere Stücke, die erst ihren Reiz entwickeln, wenn man sich ein wenig länger mit ihnen beschäftigt hat. Sich am tänzelnden, bauchig groovenden Bass orientierend, wird man eleganter, fein bearbeiteter Songstrukturen gewahr, die sich zwar nicht beim ersten Hören festhaken, aber im Laufe der Zeit doch das Unterbewußtsein vereinnahmen. Das Violoncello und die Viola sind verschwunden, so daß alternativ hierzu solch orientalischen Instrumenten wie Saz und Dabouka Platz gemacht werden konnte. Die Geige ist immer noch da und verbreitet zum einen angenehm melancholisch stimmende Töne, die aber auch etwas Nachdenkliches oder sogar Hoffnungsvolles in sich tragen können. Sängerin Sandra kann die reinste Unschuld verbreiten, aber auch lasziv oder geheimnisvoll flüsternd die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ihre Texte regen zum Grübeln an, und gerade weil sie sich einer eindeutigen Aussage erwehren, behalten sie einen sanften Zauber. Generell betrachtet ist „Seven Stars One Supernova“ verspielter und nicht so geradlinig wie sein Vorgänger ausgefallen, was zum Verweilen einlädt.
Veröffentlicht: 2000
2000 findest du Hier finest Sonic-Secucer Ausgaben aus dem Jahr 2000