Review
Artist: AGNOSTIC FRONT
Titel: Dead Yuppies
- Artist: AGNOSTIC FRONT
- Label/Vetrieb: Connected, Epitaph
Wir versetzen uns zurück ins Jahr 1982 mit Schauplatz New York, wo die zwei aggressiven Jungspunde Roger Miret und Vinnie Stigma frisch der Highschool entkommen mit ihrem ständig wechselnden Team und letzten monetären Reserven gerade ihre erste EP „United Blood“ eingespielt haben, die nur wenig später als Meilenstein und Paradebeispiel des NYHC gelten sollte. Damals hätte wohl niemand, einschließlich der Macher selbst, daran geglaubt, daß sich im magischen Jahr 2001 noch irgend jemand an Agnostic Front erinnern könnte, geschweige denn, daß man noch immer Platten veröffentlichen und zudem noch als die ungekrönten Könige dieses Genres gehandelt werden würde. Doch weit gefehlt: Immer noch gehen die inzwischen zu kapitalen, gut gebauten und mit jeder Menge mehr oder minder klischeebehafteten Tattoos geschmückten Hardcore-Opis Herangereiften ihren steinigen Weg aus wütenden Zwei-Minuten Songs, die das Leben schrieb. Geändert hat sich im Vergleich zum ÔÇÿ99er Vorgänger „Riot, Riot Upstart“ nahezu nichts bei den schwergewichtigen und chronisch schlecht gelaunten New Yorkern, die man bis dato auf Festivals niemals nüchtern, und auch Platte niemals annähernd versöhnlich mit sich und der Welt gesehen bzw. gehört hat. Auf „Dead Yuppies“ spricht Mr. Roger Miret nun scheinbar das aus, was eigentlich alle über die jugendlichen Besser-Verdienenden im riskanten Geschäft mit fremden Geldern und in sonstige zwielichtige Machenschaften Verwickelten denken: Statt dem auch gerne genommenen Feindbild der Hippies hat man nun die gut betuchten young urbans ins Visier seiner Wut genommen, die auf Songs wie „Out Of Reach“, „Club Girl“, „Uncle Sam“ oder „No Mercy“ entsprechend schlecht wegkommen. Doch wie bei so vielen Kollegen aus gleichem Lager gilt auch bei Agnostic Front: Wer anspruchsvolle Texte will, sollte lieber Bücher lesen. Zum Frustabbau jedoch sei auch „Dead Yuppies“ wieder einmal vorzüglich empfohlen.
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