Review
Artist: AGALLOCH
Titel: The Mantle
- Artist: AGALLOCH
- Label/Vetrieb: Connected, Grau
Nach ihrem hinreißenden ü99er Debütalbum „Pale Folklore“ und der zwei Jahre später erschienenen nicht minder einnehmenden MCD „Of Stone, Wind And Pillor“ legen Agalloch aus Portland ihr neues Opus „The Mantle“ vor. Das Werk wurde in der Zeit von November ü01 und April ü02 aufgenommen und die drei Hauptverantwortlichen J. William W., Anderson und Haughm scheinen darauf erneut ihre bedingungslos naturverbundenen Seelen ausgehaucht zu haben. Dem Trio ist abermals ein grandioses Stück multidimensionalen dunklen Klangreigens gelungen – ganze 70 Minuten Spielzeit, in denen allerhand passiert. Die fesselnde stilistische Mischung aus melancholisch dunklem Metal, stilprägend harmonisch vermengt mit Post Rock- und Neo Folk-Elementen, kann in ihren Bann ziehen. Agalloch verarbeiten Anklänge an solch unterschiedliche Genrevertreter wie Pink Floyd, Godspeed You Black Emperor, Ulver, Dissection und auch Fields Of The Nephilim. Sie triumphieren inmitten einiger herrlich vertonter Emotionalkompositionen, wie z.B. „Odal“: Beginnt erst mit sehr atmosphärischen Windsamples, um dann in einen mitreißenden Midtempo-Track ästhetischsten Folk Metals von erhabener Anmut umzuschlagen. Ein typischer Agalloch-Song, den man in dieser Instrumentierung auch auf „Pale Folklore“ plazieren hätte können: Im Mittelteil brilliert eine lieblich gezupfte Akustikgitarre und sorgt für eine anhaltende Lähmung des Gegenwartswahrnehmungssinnes. Oder „The Lodge“: Beginnt mit anmutiger Akustikeinleitung, welche den ganzen Song dominiert – ein grenzenlos melancholisches Emotionspostulat voll von scheinbarer Bewußtseinsverlorenheit. Oder „You Were But A Ghost In My Arms“, mit welchem ein wahrer Meistersong gelungen ist, dessen majestätischer Rhythmus den Bewegungssinnen vom Anfang weg devoten Gehorsam diktiert. „The Mantle“ ist ein Album von zeitloser Schönheit und da das diesmal äußerst geschmack- und stimmungsvoll aufgemachte Cover- und Booklet-Design ein einziger Augenschmaus ist, paßt es hervorragend zur Musik: Die ist ein Freudenfest für sensible Ohren.
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