Review
Artist: 808 State
Titel: Outpost Transmission
- Artist: 808 State
- Label/Vetrieb: Circus, Zomba
Schön war das gewesen Anfang der Neunziger, als Acid noch ein böses Wort war und 808 State mit Hits wie „In Yer Face“ elektronisch die mancunische Party rockten. Am Morgen nach Rave befand Graham Massey dann aber, daß es wohl noch etwas anderes geben muß, als ständig auf Pappe zu sein und produzierte anschließend Björk, Lamb oder A Certain Ratio. Das 808 State-Comeback nach sechs Jahren Funkstille kommt also einigermaßen überraschend. Daß „Outpost Transmission“ laut Sticker die welterste CD ist, bei der sich das Booklet unter dem Tray befindet, kann eigentlich nur ein schiefer Witz über die Führungsrolle der Band in Electro-England sein ÔÇô musikalisch hält sich „Outpost Transmission“ dagegen nicht mit Bastelarbeiten auf, sondern geht mit furzigen Synthi-Bässen, rigiden Breakbeats und voluminösen Flächen von Anfang an recht forsch zur Sache. Interessant ist dabei die demonstrativ krude Auswahl der Vokalisten auf den songorientierten Stücken ÔÇô wo die Chemical Brothers Richard Ashcroft oder Noel Gallagher singen lassen, bevorzugen 808 State Art-Popper wie Simian, das durchgeknallte Acid-Country-Septett Alabama 3 oder den jaulenden Sänger der Radiohead-Klone Elbow. Die Zeile ÔÇÜNo chill outÔÇÖ von Alabama 3s Reverend D. Wayne Love bei „Crossword“ ist auf „Outpost Transmission“ allerdings nur bedingt Programm, denn auf insgesamt 14 Tracks ist natürlich auch einiges After Hour-Gewaber mit Oma-Sounds und skelettierten Rhythmen vertreten. Dennoch machen allein die dicken Sequenzen und tiefen Digital-Beats dieses Album insgesamt zu einer erfreulichen Wiederkunft. Baß macht schließlich auch Spaß.
Veröffentlicht:
Produkte
Reviews
No results found.