Krähen. Menschenleere, karge Felder, schemenhaft am Horizont die Umrisse einer Industrieanlage. Dichte Wolken hängen verhängnisvoll über dem Szenario. Und erklärend wie die Deus ex machina – Stimme des klassischen Dramas bricht aus dem trüben Himmel der alles erleuchtende Beat, sucht sich seinen Weg durch trockene Bodenkrusten, windet sich um vereinzelt stehende Bäume und erfüllt die Stille mit Geräusch. Das Projekt 310 wurde offensichtlich von Kennern ihres Faches gegründet: Joseph Dierker und Tim Donovan (der erst kürzlich durch Arbeiten mit Angie Stone und Busta RhymesÔÇÿ neuem Protegü® Tameka Holmes für Aufsehen sorgte) nutzen nicht nur stilsicher ihr Wissen, sie hauchen Leben in jegliche Objekte. Ihre Klänge mögen ebenso als Soundtrack zur avantgardistischen Multimediaausstellung nutzbar sein, wie auch als Gebrauchskunst des Einzelnen Sinn ergeben. Minimalistischer TripHop meets Visual Experiences meets Hormonausschüttung. Sehr eigen, sehr zeitaufwendig, sehr gut.
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